nd-aktuell.de / 10.11.2017 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 12

Erdbeben erschreckt Kölner

Beobachtungsstation Bensberg: Bisher stärkste Erschütterungen in NRW in diesem Jahr

Hürth. Ein leichtes Erdbeben hat Anwohner in Köln und Hürth in Nordrhein-Westfalen erschreckt. Das Beben der Stärke 2,7 auf der Richterskala sei am Mittwoch gegen 17.40 Uhr registriert worden, teilte die Erdbebenstation Bensberg am Donnerstag mit. »Es war das stärkste Beben in NRW in diesem Jahr«, sagte ein Mitarbeiter des Instituts. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Das Zentrum des Erdbebens lag in Hürth bei Köln in etwa 16,5 Kilometern Tiefe. Die Polizei im Rhein-Erft-Kreis berichtete von Anrufen besorgter Anwohner. Auch in Köln hätten sich einige Menschen bei der Polizei gemeldet, teilte eine Sprecherin mit. Schäden oder Verletzte habe es nach bisherigem Stand aber nicht gegeben. Der Geologische Dienst NRW in Krefeld registrierte das Beben mit der Stärke 2,6. Im Abstand mehrerer Minuten seien einige schwächere Beben gefolgt, die aber nicht spürbar gewesen seien. »Gebäudeschäden sind bei Ereignissen dieser Stärke nicht zu erwarten«, erklärte der Geologische Dienst. Die Experten baten Zeugen, ihre Beobachtungen zu melden. Die Angaben helfen den Fachleuten, die Auswirkungen zu ermitteln.

Vor 25 Jahren hatte sich im Rheinland das größte jemals gemessene Beben nördlich der Alpen ereignet: Im April 1992 wurde in der Nähe der niederländischen Stadt Roermond ein Erdbeben der Stärke 6,0 gemessen. Eine Frau starb, mehr als 30 Menschen wurden verletzt. Die Schadenssumme betrug 130 Millionen Euro.

Die niederrheinische Bucht ist eines der aktivsten Erdbebengebiete Mitteleuropas. Pro Woche werden etwa drei Beben registriert. Der Geologische Dienst NRW zählt ab einer Stärke von 0,3. dpa/nd