Nach einem Aufruf bekannter Schriftsteller wie Michel Houellebecq und Milan Kundera will die Stadt Paris nun doch eine Grabstätte für den Autor Michel Déon bereitstellen. Bürgermeisterin Anne Hidalgo gab bekannt, dass sie den Weg zu einer Ausnahme freimachen wolle. Zuvor hatten in der konservativen Zeitung »Le Figaro« mehr als 100 Unterzeichner den bisherigen Kurs der Stadtverwaltung kritisiert. »Sein Werk, seine Persönlichkeit, seine internationale Ausstrahlung verdienen diese bedauerliche Situation nicht.« Déon war Ende 2016 gestorben, die Familie wünscht eine Beisetzung in Paris. Dies hatte das Rathaus aber zunächst abgelehnt, weil Déon die Kriterien nicht erfülle. Demnach hat jeder ein Recht auf eine Grabstätte in Paris, der in der Stadt stirbt, wohnte oder auf der Wählerliste stand oder dessen Familie dort bereits eine Grabstätte hat.
Der gebürtige Pariser zählte zur literarischen Gruppe der »Hussards« - Schriftsteller aus dem rechten Spektrum, die sich in den 1950er und 1960er Jahren gegen den Existenzialismus Jean-Paul Sartres stellten. dpa/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1080060.doch-paris.html