nd-aktuell.de / 03.09.2018 / Kultur / Seite 15

Von Frustration zur Frust-Ration

Wolfgang Hübner

Herr Mosekund war mit einem Freund zu einer Wanderung in die Berge aufgebrochen. Unten war das Wetter noch prächtig, aber je höher sie kamen, desto kühler und ungemütlicher wurde es. Schließlich flohen sie vor einem Platzregen unter einen Felsvorsprung. »Wenn ich mir vorstelle, dass wir den ganzen Weg wieder zurück müssen«, sagte der Freund missmutig. »Höre ich da einen gewissen Verdruss?«, fragte Herr Mosekund. »Verdruss?«, entgegnete der Freund. »Ich würde es Frustration nennen.« - »Ah«, sagte Herr Mosekund und schnürte seinen Rucksack auf, »Frustration muss man mit Frustration bekämpfen.« Der Freund schaute ihn verständnislos an. »Hier«, sagte Herr Mosekund und reichte dem Freund ein Päckchen, »ein belegtes Brot, eine Wurst und ein Kräuterlikör. Eine absolut bewährte Frust-Ration.«