nd-aktuell.de / 29.09.2018 / Sport / Seite 11

Mit Erfahrung zum Klassenerhalt

Jenas Basketballer stehen vor einer schwierigen Bundesliga-Saison

Paula Keller, Jena

Die Rollen sind bereits beim Saisonauftakt der Bundesliga für die Basketballer von Science City Jena unstrittig verteilt. »Alba ist ganz klar der Favorit«, sagt Trainer Björn Harmsen vor der Partie an diesem Sonnabend in Berlin. Der Vizememeister empfängt den Tabellen-13. der vergangenen Saison - die Berliner orientieren sich noch weiter nach oben, Jena muss vor allem nach unten schauen. »Unser großes Ziel ist es, die Klasse zu halten«, sagt Harmsen: »Wir werden uns, wenn man nur das Budget betrachtet, mit den beiden Aufsteigern, Braunschweig, Bremerhaven, Göttingen und dem MBC messen.« Gegen den Mitteldeutschen BC aus Weißenfels bestreiten Jenas Basketballer nach einem Auswärts-Dreierpack zu Beginn erst am 13. Oktober das erste Heimspiel der neuen Saison.

Insgesamt drei Leistungsträger musste Jena im Sommer ziehen lassen; Skyler Bowlin und Max Ugrai wechselten zu den Ligakonkurrenten aus Würzburg und Ulm, Kyle Weaver landete in Litauen bei Neptunas Klaipeda. Die Lücken sollen von den Neuzugängen Sid-Marlon Theis, Jamar Abrams und Ikenna Iroegbu geschlossen werden. Theis und Abrams kamen aus Tübingen beziehungsweise Gießen und haben schon Bundesligaerfahrung, Iroegbu spielte zuvor in der NBA-Nachwuchsliga.

Obwohl der Kern der Mannschaft zusammengehalten werden konnte, ist Harmsen mit der Vorbereitung nicht zufrieden. Nur an drei Tagen konnte er mit allen Spielern trainieren. Verletzungen, Krankheiten und Termine der Nationalmannschaften ließen nicht mehr Zeit zu, um mit dem kompletten Team zu arbeiten. »Unsere Vorbereitung war sehr durchwachsen. Wir haben es nicht geschafft, die Mannschaft zusammen zu haben, die gegen Alba spielen wird«, betont Harmsen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Neuzugang Abrams früh einen Kapselriss zuzog und noch immer nicht eingesetzt werden kann. Deshalb verpflichtete Jena den erstligaerfahrenen Aufbauspieler Dru Joyce für vorerst zwei Monate. Über ein weiteres Engagement soll nach den ersten Spielen entschieden werden.

Was die Jenaer Mannschaft auszeichnet, ist Erfahrung. Allerdings gehört der Kader gleichzeitig zu den ältesten der Bundesliga. Immanuel McElroy ist mit 38 Jahren und sechs Monaten sogar der älteste Profi aller Teams. dpa/nd