nd-aktuell.de / 14.06.2007 / Kultur

asb.nadir.org

Kein Mensch erinnert sich mehr daran, dass die Fachschaft Mathematik der Universität Bielefeld zum Thema Berufsverbote im Jahr 1977 eine ganze Broschüre produziert hat. Vergessen auch, dass eine »Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam« von 1983 an drei Jahre lang eine Zeitschrift herausgab. Mit den Gruppen und Bewegungen verschwinden häufig auch ihre Materialien. Sie landen meist gleich im Altpapier oder rotten noch ein paar Jahre auf irgendeinem Dachboden vor sich hin, bis sie schließlich doch noch in die blaue Tonne fliegen. Dabei könnte von diesen Erfahrungen einiges gelernt und alte Diskussionen verstanden werden. Glücklicherweise gibt es linke Archive wie das 1989 gegründete Archiv der Sozialen Bewegungen in Hamburg, die jeden Schnipsel sammeln, der in vergangenen Jahrzehnten geschrieben wurde, die Welt zu verbessern. So sind in den Räumen im Schanzenviertel derzeit z. B. mehr als 3300 Zeitschriftentitel und mehrere zehntausend Broschüren von alternativen und linken Bewegungen zugänglich. Seit neuestem kann man online fast 7000 Titel recherchieren. Nach und nach soll der gesamte Bestand elektronisch erfasst werden. Zum Anschauen muss man dann allerdings weiterhin nach Hamburg fahren.

Den Link finden Sie wie immer unter www.asb.nadir.org