nd-aktuell.de / 29.01.2020 / Politik / Seite 1

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»Wörter des Jahres« haben die Eigenart, erst in der Rückschau interessant zu sein. So ist es ganz drollig, daran zu erinnern, dass 1984 in der BRD ein Pkw mit Katalysator als »Umweltauto« gehandelt wurde. Gesamtdeutsch nervte 2002 der »Teuro«, während das »Jamaika-Aus« von vor zwei Jahren schon wieder in Vergessenheit geraten ist. Etwas lernen kann man - gehört man selbst zur potenziellen Teilnehmerschaft von »Gammelfleischpartys« - am ehesten vom »Jugendwort des Jahres«, und ausgerechnet das ist diesmal ausgefallen und seine Zukunft ungewiss. Ganz sicher lernt man nichts vom »Anglizismus des Jahres«. Für 2019: »… for future«. Langweilig!! Doch halt: Beachten Sie das Kleingedruckte. Es handelt sich dabei um eine Redewendung mit einer Leerstelle, in die verschiedene Wörter eingesetzt werden können, also so etwas wie »... des Jahres«. Deshalb nennen wir den Fachbegriff dafür lieber »Schönstes Wort der Woche«: Phraseoschablone. rst