Was hat eine junge Frau im heutigen Rumänien noch mit Nicolae Ceauşescu zu tun? Eigentlich nichts. Als der rumänische Staatspräsident und seine Frau Elena 1989 vor laufenden Kameras erschossen wurden, war Sonia gerade erst geboren. Doch nicht nur, weil sie als Freiberuflerin in ständigen Geldnöten ist, reizt sie der Auftrag, für einen Film über die Tochter der Ceauşescus ein Drehbuch zu schreiben. Sie will verstehen. Hautnah lässt uns die Autorin miterleben, wie Sonia in alle Richtungen recherchiert. Wie offen sie sich dabei selber preisgibt in ihrem »Durcheinander der Gefühle«, macht die Lektüre so packend. Dass der Roman in Rumänien Furore machte, lässt sich denken, indes sind darin Probleme angesprochen, die vielen auch hierzulande bekannt vorkommen dürften.
Lavinia Branişte: Sonia meldet sich. Aus dem Rumänischen von Manuela Klenke. Verlag Mikrotext, 320 S., br., 19.99 €.[1]
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1156374.ndpodcast-sonia-meldet-sich.html