Drei Fakten sprechen dagegen. Erstens: Gerade unter den Älteren ist der Anteil der Ungeimpften noch zu hoch. Erkranken sie, landen sie viel wahrscheinlicher im Krankenhaus als Geimpfte. Zweitens: Für die Impfung von Kleinkindern unter fünf Jahren gibt es noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission. In dieser Altersgruppe sind bislang nur Off-Label-Impfungen möglich: Manche Ärzt*innen impfen Kleinkinder trotz fehlender Zulassung der Impfstoffe. Drittens: Es gibt noch zu wenige Daten über das Risiko, mit einer Omikron-Infektion an Long Covid zu erkranken.
»Die ideale Immunisierung ist, dass man eine vollständige Impfimmunisierung hat mit drei Dosen und auf dem Boden dieser Immunisierung sich dann erstmalig und auch zweit- und drittmalig mit dem Virus infiziert und dass man dadurch eine Schleimhautimmunität entwickelt«, sagt der Virologe Christian Drosten. Anders formuliert: Irgendwann müssen wir die Tore aufmachen – aber bitte erst später! Denn es ist fraglich, ob das aktuelle Maß an Durchseuchung nicht schon zu riskant ist. Viele Schüler*innen werden dem Virus ausgesetzt, ohne danach gefragt worden zu sein.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1161017.corona-massnahmen-durchseuchung-bitte-erst-spaeter.html