Kinderarmut gibt es, weil sich Politikerinnen und Politiker zu wenig um das Problem kümmern. Das denkt die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Auch sonst haben sie eine überaus präzise Wahrnehmung dafür, was hier falsch läuft. Wenn man Kinder und Jugendliche fragt, können sie genau sagen, was helfen würde. Nicht nur bei der Armutsbekämpfung, sondern beispielsweise auch bei fehlenden Angeboten im öffentlichen Nahverkehr. Das wird im aktuellen Kinderreport vom Deutschen Kinderhilfswerk [1]deutlich.
Doch meist werden sie einfach nicht gefragt. Es sind kaum Möglichkeiten der Beteiligung vorhanden, obwohl es sie laut Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen eigentlich geben sollte. Doch Kinderrechte sind hier offensichtlich nicht interessant. Wieso sonst fühlen sich so viele Kinder und Jugendliche von der Politik nicht beachtet? Wieso sonst leben prozentual mehr Minderjährige in Armut als Erwachsene? Jahrzehntelange Ignoranz ihrer Belange können nicht von heute auf morgen behoben werden. Aber ein erster Anfang wäre, Kinderrechte endlich im Grundgesetz zu verankern und eine wirklich armutsverhindernde Kindergrundsicherung einzuführen.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1164306.kinderrechte-kein-interesse.html