Der hippen Idee von Uber, Taxifahrten per App anzubieten und damit die Preise der anderen zumindest zeitweise zu unterbieten, schlug bei Markteinführung 2014 viel Widerstand entgegen. Die New-Economy-Unternehmer aus San Francisco ließen sich aber nicht von ihrem Weg abbringen und suchten den direkten Kontakt zu einflussreichen Politikern. Neben dem damaligen französischen Wirtschaftsminister Emmanuel Macron trafen Uber-Lobbyisten auch viele Staats- und Regierungschefs, um sie von der Unvermeidlichkeit ihrer Dienstleistung zu überzeugen. Die ehemalige Europäische Kommissarin für die digitale Agenda, Neelie Kroes[1], wechselte direkt die Seiten und wurde Uber-Lobbyistin.
»Ein bisschen Größenwahnsinn kann nicht schaden / Und auf einmal können Sie fliegen – Denken Sie groß!« singt die Hamburger Band Deichkind[2] in einem ihrer satirischen Lieder zum neoliberalen Zeitgeist. Und bringt es damit mal wieder auf den Punkt: Schließlich kommt der Name Uber vom englischen Germanismus uber für »über«. Und diese total coolen Überflieger fliegen sogar über dem Gesetz, wenn es sein muss.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1165269.uber-denken-sie-gross.html