Er gilt als »einer der profiliertesten schwedischen Fledermausexperten«. Das heißt, Johan Eklöf muss oft des Nachts unterwegs sein, wenn wir in unseren Betten liegen. Wie spannend, von ihm mitgenommen zu werden – auf Friedhöfe, zu einsamen Gewässern, in Wälder und Wüsten, auf jedes Rascheln zu lauschen und zum Sternenhimmel aufzublicken. Was man nicht alles erfährt: über Insekten, Fische, Säugetiere, von denen die meisten die Dunkelheit brauchen, und nicht zuletzt über uns Menschen, die wir Licht mit Fortschritt verbinden. Mitreißende Lektüre: Was des Autors Anliegen ist, sagt ja schon der Titel. Bemüht, die Nacht zum Tage zu machen, stören wir das ökologische Gleichgewicht – und berauben uns selbst wichtiger Erfahrungen. Da fliegen tatsächlich manche Leute in ferne Weltgegenden, nur um einmal die Milchstraße in ihrer Pracht zu sehen.
Johan Eklöf: Das Verschwinden der Nacht. Wie künstliches Licht die uralten Rhythmen unserer Umwelt zerstört. Aus dem Schwedischen von Ulrike Strerath-Bolz. Droemer. 238 S., geb., 22 €[1]
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1170621.literatur-das-verschwinden-der-nacht.html