Gut zu wissen: Laut Kanzler Olaf Scholz hat die Bundesregierung im Fall der Sabotage der beiden deutsch-russischen Nord-Stream-Pipelines angeblich doch ein »großes Aufklärungsinteresse«. Angesichts einer militärischen Operation gegen Europas wirtschaftliche Infrastruktur kann man das auch erwarten. Doch bisher war davon nichts zu sehen. Im Gegenteil: Die Sprengung der Pipelines wurde niedrig gehängt, Geheimhaltungsgründe und das Staatswohl gingen vor – Allzweckwaffen der Exekutive gegen Aufklärung. Denn stehen die Verursacher der wahrscheinlich staatsterroristischen Akte fest, stellt sich auch die heikle Frage nach den politischen Konsequenzen.[1]
Mit seinen leeren Worten will Scholz die Öffentlichkeit beschwichtigen und Zeit schinden. Er reagiert auf Enthüllungen, die eine Spur in die Ukraine belegen sollen. Pikant: Die Bundesregierung soll von Langley vorab ins Bild gesetzt worden sein. Die James-Bond-Nummer am Grund der Ostsee entlastet US-Präsident Biden, der den Tod von Nord Stream vorhergesagt hatte.[2] Sollte die CIA-Story stimmen, kann Deutschland die Pipeline Kiew ja auf eine Rechnung setzen, die nie beglichen wird. Und die neue Nato-Einheit, die Pipelines bewachen soll, stellt sich besser auf Rundumverteidigung gegen Freund und Feind ein.