Es ist kein Geheimnis, dass die Exzellenzinitiative bei den Studierenden noch nie gut angekommen ist. Geld gibt es bei dem Spitzenprogramm ausschließlich für Forschung. Vorlesungen und Seminare dürfen explizit nicht gefördert werden. Interessant war es daher, wie die Berliner Universitäten vor der letzten Bewerbungsrunde versuchten, die Exzellenzinitiative den Studierenden schmackhaft zu machen: Über sogenannte X-Tutorien sollten erstmals auch Studierende von dem Spitzenprogramm profitieren.[1]
Eigene Forschungsprojekte entwickeln, Studierende unterrichten – und dafür auch bezahlt werden. Für viele klang das verlockend. Wie so häufig gibt es bei der Exzellenz aber eine heftige Diskrepanz zwischen Schein und Sein. Nicht wenige Tutoren haben ihre Lehrveranstaltungen längst gegeben, haben aber immer noch keinen Arbeitsvertrag – und damit auch keinen Lohn. Sie müssen den Mühlen der Uni-Bürokratie beim gemächlichen Mahlen zusehen, während ihre Mieten weiter jeden Monat pünktlich gezahlt werden wollen.
Wie konnte es so weit kommen? Den Unis fallen viele Ausreden ein: Der Personalrat sei schuld, heißt es von TU-Personalverantwortlichen. Der wolle die Verträge nicht genehmigen, weil sie zwölf statt der für Hilfskräfte üblichen 24 Monate laufen sollen. Was ist aber falsch an dieser Argumentation? Auch Studierende sollten nicht mit Kurzzeitverträgen abgekanzelt werden.[2]
Für die anderen Hochschulleitungen liegt das Problem ohnehin bei der TU, die die X-Tutoren aller Unis formell anstellt. Genau die gleichen Probleme gab es aber auch schon an der Humboldt-Universität, die zuvor die Verantwortung für die X-Tutoren trug. Kooperation war eigentlich der Kern des Exzellenzverbunds. Offensichtlich mangelt es aber an einer Stelle, die sich für übergreifende Probleme zuständig sieht. So kommt es, dass die um internationales Renommee bemühte Berlin University Alliance selbst an dem Ausstellen korrekter Arbeitsverträge scheitert.