nd-aktuell.de / 13.09.2023 / Politik / Seite 1

Protest gegen die IAA: Massenhaft Daten eingesammelt

Polizei schränkte bei Protesten in München die Versammlungsfreiheit zahlreicher Demonstrant*innen ein

Louisa Theresa Braun

Bei den Protesten gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA)[1] vergangene Woche in München sollen das bayerische Innenministerium und die Polizei Versammlungsrechte von Demonstrierenden beschnitten haben. Das teilte das Komitee für Grundrechte und Demokratie[2] am Dienstag mit, das mit acht Beobachter*innen mehr als zehn Versammlungen begleitete. Die Polizei war mit 4500 Beamt*innen im Einsatz. Rund um Ausstellungsflächen und Protestcamp sollen diese willkürlich Personen- und Taschenkontrollen durchgeführt haben. Das Camp habe unter ständiger Kontrolle[3] gestanden.

»Die Polizei war von einer regelrechten Datensammelwut[4] besessen und scheute während der Protesttage keine Mühen, von möglichst vielen Protestierenden Fotos und Personendaten zu sammeln«, kritisiert Beobachterin Britta Rabe. Selbst Journalist*innen, parlamentarische Beobachter*innen und die eigenen Beobachter*innen seien davon betroffen gewesen. Außerdem hätten Beamt*innen Schmerzgriffe und Schlagstöcke angewendet, um Versammlungen aufzulösen.

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1176015.automesse-iaa-in-muenchen-nichts-als-greenwashing.html
  2. https://www.grundrechtekomitee.de/details/pressemitteilung-kontrolle-um-jeden-preis-waehrend-der-iaa-nahmen-innenministerium-und-polizei-die-beschneidung-des-versammlungsrechts-in-kauf
  3. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1176182.verkehrswende-protest-bei-der-iaa-der-autolobby-in-die-suppe-gespuckt.html
  4. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1176115.auskunftsersuchen-bei-der-polizei-digitale-antirepression.html