nd-aktuell.de / 18.01.2024 / Politik / Seite 1

Pakistan schlägt zurück

Mehrere Tote bei Raketenangriff auf iranische Grenzprovinz Sistan und Belutschistan

Cyrus Salimi-Asl

In den Hauptstädten Teheran und Islamabad spielen die politisch Verantwortlichen mit dem Feuer: Nach dem tödlichen iranischen Raketenangriff auf Pakistan vom Dienstag hat die Regierung in Islamabad mit einem Gegenangriff reagiert. Das pakistanische Außenministerium sprach am Donnerstag[1] von »gezielten militärischen Präzisionsangriffen gegen Terroristenverstecke in der iranischen Provinz Sistan-Balutschistan« im Südosten Irans. Dabei seien mehrere »Terroristen« getötet worden, offenbar in der grenznahen Stadt Saravan. Der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge wurde der Geschäftsträger der pakistanischen Botschaft ins Außenministerium einbestellt.

Das pakistanische Außenministerium erklärte, die Angriffe seien angesichts »glaubwürdiger Geheimdienstinformationen« über bevorstehende »terroristische Aktivitäten von großem Ausmaß« beschlossen worden. »Pakistan respektiert die Souveränität und territoriale Integrität der Islamischen Republik Iran vollkommen«, fügte das Ministerium hinzu und wählte damit die wortgleiche Formulierung des iranischen Außenministers vom Mittwoch nach den Angriffen auf Pakistan[2].

Einer Erklärung des pakistanischen Militärs zufolge wurden »Killerdrohnen, Raketen, Streumunition und Abstandswaffen« eingesetzt. Demnach handelte es sich bei den Zielen um Stützpunkte der Belutschischen Befreiungsfront (BLF) und der mit ihr verbundenen Belutschischen Befreiungsarmee (BLA). Ob tatsächlich mutmaßliche »Terroristen« das Ziel waren[3], lässt sich nicht überprüfen. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna kamen bei dem Angriff zehn Menschen ums Leben, darunter vier Kinder. Bei den Todesopfern handle es sich nicht um iranische Staatsbürger, sondern um Pakistaner.

Nach den gegenseitigen Raketenangriffen Irans und Pakistans haben China, Russland und die Türkei beide Seiten zur Zurückhaltung aufgerufen. China und die Türkei haben sich zudem als Vermittler angeboten.[4] Mit Agenturen

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1179327.iran-pakistan-toedliches-spiel-mit-raketen-zwischen-teheran-und-islamabad.html?sstr=pakistan
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1179301.raketenangriff-pakistan-zieht-botschafter-aus-iran-ab.html?sstr=pakistan
  3. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1179270.iran-nahost-wenn-rechtsbruch-schule-macht.html?sstr=iran
  4. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1171638.saudi-arabien-iran-china-versoehnt-riad-und-teheran.html?sstr=china|iran|saudi-arabien