nd-aktuell.de / 04.05.2025 / Politik / Seite 1

Luftwaffen-General übernimmt erste Teile für Arrow 3

Deutschland treibt Aufbau von israelischem Raketenabwehrsystem voran

Das Raketenabwehrsystem Arrow 3
Das Raketenabwehrsystem Arrow 3

Tel Aviv. Der für Deutschland geplante Aufbau des Flugabwehrsystems Arrow 3 liegt nach Angaben der Bundeswehr im Zeitplan. Bei einem Besuch auf dem Firmengelände der Herstellerfirma IAI in Tel Aviv habe der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, erste Teile übernommen, sagte ein Sprecher der Luftwaffe. Es handele sich dabei um das zentrale Kommunikationselement des Waffensystems.

Noch in diesem Jahr will die Luftwaffe eine erste Einsatzbereitschaft des modernen Raketensystems erreichen. Der »Pfeil« kann anfliegende Raketen angeblich in bis zu über 100 Kilometern Höhe zerstören, also auch außerhalb der Atmosphäre und im beginnenden Weltraum.

Die Bundesregierung will verstärkt in Flugabwehr investieren. Deutschland hat dazu auch eine Initiative für ein europäisches Luftverteidigungssystem (European Sky Shield Initiative/ESSI) angestoßen – eine Konsequenz aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Der erste von drei Standorten der Arrow 3-Feuereinheiten wird der Militärflughafen Holzdorf im Osten Deutschlands sein, südlich der Hauptstadt gelegen. Dort laufen Bauarbeiten. »Mit Arrow 3 beschafft Deutschland auf meine Initiative hin ein israelisches Waffensystem, das helfen wird, Deutschland gegen Bedrohungen aus der Luft zu schützen«, lobte sich Gerhartz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

In den nächsten Wochen soll der Inspekteur sein Kommando über die Luftwaffe abgeben und dann Befehlshaber an der Spitze des Nato-Hauptquartiers im niederländischen Brunssum (»Allied Joint Forces Command«) werden. Es ist eines von zwei operationalen Hauptquartieren des Militärbündnisses in Europa.

Den Besuch in Tel Aviv kommentiert der General mit den Worten: »Meine erste Auslandsreise als Inspekteur der Luftwaffe war 2018 kurz nach meiner Übernahme der Besuch in Israel und nun nach sieben Jahren komme ich wieder zu meiner letzten Reise hier her. Es schließt sich ein Kreis.« dpa/nd