Luftwaffen-General übernimmt erste Teile für Arrow 3

Deutschland treibt Aufbau von israelischem Raketenabwehrsystem voran

  • Lesedauer: 2 Min.
Das Raketenabwehrsystem Arrow 3
Das Raketenabwehrsystem Arrow 3

Tel Aviv. Der für Deutschland geplante Aufbau des Flugabwehrsystems Arrow 3 liegt nach Angaben der Bundeswehr im Zeitplan. Bei einem Besuch auf dem Firmengelände der Herstellerfirma IAI in Tel Aviv habe der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, erste Teile übernommen, sagte ein Sprecher der Luftwaffe. Es handele sich dabei um das zentrale Kommunikationselement des Waffensystems.

Noch in diesem Jahr will die Luftwaffe eine erste Einsatzbereitschaft des modernen Raketensystems erreichen. Der »Pfeil« kann anfliegende Raketen angeblich in bis zu über 100 Kilometern Höhe zerstören, also auch außerhalb der Atmosphäre und im beginnenden Weltraum.

Die Bundesregierung will verstärkt in Flugabwehr investieren. Deutschland hat dazu auch eine Initiative für ein europäisches Luftverteidigungssystem (European Sky Shield Initiative/ESSI) angestoßen – eine Konsequenz aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Der erste von drei Standorten der Arrow 3-Feuereinheiten wird der Militärflughafen Holzdorf im Osten Deutschlands sein, südlich der Hauptstadt gelegen. Dort laufen Bauarbeiten. »Mit Arrow 3 beschafft Deutschland auf meine Initiative hin ein israelisches Waffensystem, das helfen wird, Deutschland gegen Bedrohungen aus der Luft zu schützen«, lobte sich Gerhartz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

In den nächsten Wochen soll der Inspekteur sein Kommando über die Luftwaffe abgeben und dann Befehlshaber an der Spitze des Nato-Hauptquartiers im niederländischen Brunssum (»Allied Joint Forces Command«) werden. Es ist eines von zwei operationalen Hauptquartieren des Militärbündnisses in Europa.

Den Besuch in Tel Aviv kommentiert der General mit den Worten: »Meine erste Auslandsreise als Inspekteur der Luftwaffe war 2018 kurz nach meiner Übernahme der Besuch in Israel und nun nach sieben Jahren komme ich wieder zu meiner letzten Reise hier her. Es schließt sich ein Kreis.« dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -