Ein Wahlsieg in der ersten Runde muss für die Stichwahl nichts heißen – siehe Rumänien. In Polen liegt der liberale Rafał Trzaskowski knapp vor dem rechtspopulistischen Karol Nawrocki[1]. Doch mit Blick auf die beiden Nächstplatzierten ist für die zweite Runde Bangen angesagt, denn sie kommen aus dem rechtsextremen Lager.
Sławomir Mentzen von der rechtsextremen Konfederacja, der 2019 mit Aussagen wie »Wir wollen keine Juden, keine Homosexuellen, keine Abtreibungen, keine Steuern und keine EU« Schlagzeilen machte, und Grzegorz Braun, der einst eine EU-Flagge herunterriss, anzündete und sie als Zeichen des »Eurokommunismus« bezeichnete, heimsten zusammen rund ein Fünftel der Stimmen ein. Weil es nicht zwei Präsidentschaftskandidaten geben konnte, hat die Konfederacja Braun bei sich rausgeschmissen.
Die Wähler der Rechtsextremen könnten in der Stichwahl entscheidend sein. Für Trzaskowski wird es am 1. Juni eng. Aber aufgeben gilt nicht.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1191351.praesidentschaftswahl-polen-muss-sich-entscheiden.html