nd-aktuell.de / 12.11.2007 / Politik / Seite 1

Bush gibt sich friedlich im Iran-Streit

Merkel will deutsche Ausfuhren verringern

Crawford (Agenturen/ND). Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident George W. Bush wollen nach eigener Darstellung gemeinsam mit anderen Staaten der Welt eine friedliche Lösung des Atomstreits mit Iran erreichen. Nachdem es in der US-Regierung zuletzt Überlegungen zu einem möglichen Militärschlag gegen Teheran gegeben hatte, sprach Bush am Sonnabend nach seinem Treffen mit Merkel auf seiner Ranch in Crawford in Texas ausschließlich vom Willen zu einem diplomatischen Erfolg. Merkel zeigte sich »zutiefst überzeugt«, dass dies erreicht werden kann. Sie will die deutsche Wirtschaft zur Einschränkung ihrer Exporte nach Iran bewegen, um den Druck auf Teheran zu erhöhen. Das wäre eine Art Sonderbeitrag der BRD, unabhängig von weiteren Sanktionen. Dass auch die noch zusätzlich kommen werden, ist für die Kanzlerin so gut wie sicher.

Deutschland war im vergangenen Jahr noch der größte Handelspartner Irans. Die Islamische Republik führte deutsche Waren im Wert von 5,6 Milliarden US-Dollar ein, weit mehr als aus anderen europäischen Staaten wie Frankreich und Italien. Gegenüber 2005 verzeichneten die deutschen Ausfuhren aber bereits einen Rückgang um 7 Prozent. Merkel will erreichen, dass die Exporte noch weiter verringert werden. Seite 7