nd-aktuell.de / 30.09.2025 / Kommentare

Mängelverwaltung

Wenn fachfremde Kräfte zunehmend in die Kitas drängen, verschlechtert sich die Qualität in den Einrichtungen

Stefan Otto
Es fehlen Betreuungskräfte in den Kitas. Immer mehr fachfremde Menschen arbeiten in den Einrichtungen.
Es fehlen Betreuungskräfte in den Kitas. Immer mehr fachfremde Menschen arbeiten in den Einrichtungen.

Der neueste Report der Bertelsmann-Stiftung[1] bestätigt einen klaren Trend: Die Teams in Kitas werden heterogener – vor allem in ihrer Qualifikation. Zunehmend arbeiten dort Menschen ohne pädagogische Ausbildung. Der Verdacht liegt nahe, dass der Fachkräftemangel mit Assistenz- oder Hilfskräften überbrückt wird. Pauschal ist dies sicherlich nicht zu verurteilen – etwa wenn Verwaltungsaufgaben oder andere fachfremde Arbeiten übernommen werden.

In der Praxis sind dennoch viele Ungelernte[2] in der pädagogischen Arbeit tätig. Das bringt Unruhe in den Kita-Alltag hinein und führt leicht zu Verdruss, Stress, Hektik und Überforderung. Bei sensiblen Kindern kann das Leid und Unwillen hervorrufen. Der Befund der Stiftung ist daher ein Alarmsignal.[3] Die Ursache dafür liegt mitunter in der chronischen Unterfinanzierung frühkindlicher Bildung. Langfristig sollte das Ziel lauten, mehr Fachkräfte zu gewinnen. Dazu muss auch die Ausbildung attraktiver werden – etwa durch eine angemessene Vergütung und den Wegfall von Schulgeld.

Links:

  1. https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2025/gute-kita-qualitaet-in-den-kommunen-sichern-eine-investition-in-die-gesellschaftliche-zukunft
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1194238.fachkraeftemangel-mehr-fachfremde-in-die-kitas.html
  3. https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/die-entwicklung-ist-alarmierend