Deutschlands erneute Zusage von 60 Millionen Euro für den UN-Anpassungsfonds[1] ist wichtig – aber bei Weitem nicht ausreichend. Der Fonds ist in mehrerlei Hinsicht besonders: Er hilft von Klimafolgen betroffenen Bevölkerungsgruppen nicht nur relativ unbürokratisch, im Gegensatz zu vielen anderen Geldtöpfen müssen die Empfänger das erhaltene Geld auch später nicht zurückzahlen. Doch während die Schäden durch Überschwemmungen oder Waldbrände von Jahr zu Jahr zunehmen, hat Deutschland seinen Beitrag für den Anpassungsfonds in der vergangenen Dekade kaum erhöht[2].
Die Bundesregierung hält zwar hoch, dass sie der größte Gesamtgeber für den Anpassungsfonds ist – doch im Verhältnis zu ihren historischen Emissionen und ihrer Wirtschaftskraft steuert die Bundesrepublik weniger bei als andere Länder. Dass dringender Handlungsbedarf besteht, zeigt ein weiterer Blick in die Zahlen: In diesem Jahr wird wohl nicht einmal die Hälfte des selbstgesteckten Ziels von jährlich 300 Millionen US-Dollar für den Fonds zusammenkommen, schätzt das Climate Action Network. Damit wird die Zielmarke im dritten Jahr in Folge nicht erreicht.
Richtig wäre es, mit einem höheren Beitrag in die Bresche zu springen. Ist selbst das nicht drin, hätten langfristige Zusagen zumindest etwas zur Planungssicherheit des Fonds beigetragen. Doch die Regierung duckt sich weg. Dabei bezeichnet sie sich in Sachen Klimafinanzierung gerne als »verantwortungsvollen Partner«[3] – schön wäre es, wenn sie sich auch so verhalten würde.