60 Millionen für Klimaanpassung: Von wegen verantwortungsvoll

Anton Benz über Deutschlands Beitrag zum Anpassungsfonds der Vereinten Nationen

Wüstenbildung in Burkina Faso: Eines der größten Projekte des UN-Anpassungsfonds fördert die klimaresiliente Landwirtschaft in Westafrika.
Wüstenbildung in Burkina Faso: Eines der größten Projekte des UN-Anpassungsfonds fördert die klimaresiliente Landwirtschaft in Westafrika.

Deutschlands erneute Zusage von 60 Millionen Euro für den UN-Anpassungsfonds ist wichtig – aber bei Weitem nicht ausreichend. Der Fonds ist in mehrerlei Hinsicht besonders: Er hilft von Klimafolgen betroffenen Bevölkerungsgruppen nicht nur relativ unbürokratisch, im Gegensatz zu vielen anderen Geldtöpfen müssen die Empfänger das erhaltene Geld auch später nicht zurückzahlen. Doch während die Schäden durch Überschwemmungen oder Waldbrände von Jahr zu Jahr zunehmen, hat Deutschland seinen Beitrag für den Anpassungsfonds in der vergangenen Dekade kaum erhöht.

Die Bundesregierung hält zwar hoch, dass sie der größte Gesamtgeber für den Anpassungsfonds ist – doch im Verhältnis zu ihren historischen Emissionen und ihrer Wirtschaftskraft steuert die Bundesrepublik weniger bei als andere Länder. Dass dringender Handlungsbedarf besteht, zeigt ein weiterer Blick in die Zahlen: In diesem Jahr wird wohl nicht einmal die Hälfte des selbstgesteckten Ziels von jährlich 300 Millionen US-Dollar für den Fonds zusammenkommen, schätzt das Climate Action Network. Damit wird die Zielmarke im dritten Jahr in Folge nicht erreicht.

Richtig wäre es, mit einem höheren Beitrag in die Bresche zu springen. Ist selbst das nicht drin, hätten langfristige Zusagen zumindest etwas zur Planungssicherheit des Fonds beigetragen. Doch die Regierung duckt sich weg. Dabei bezeichnet sie sich in Sachen Klimafinanzierung gerne als »verantwortungsvollen Partner« – schön wäre es, wenn sie sich auch so verhalten würde.

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.