nd-aktuell.de / 12.07.2008 / Kommentare / Seite 1

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Nach der schnöden Abfuhr durch die deutsche Obrigkeit will Barack Obama jetzt auf dem Berliner Gendarmenmarkt eine Rede halten. Trotz seiner städtebaulichen Dominanz und architektonischen Pracht kann dieser Platz natürlich nicht mit dem freiheitlich-demokratischen Symbolwert des Brandenburger Tors mithalten. Zudem besteht die Gefahr, dass der Name der Lokalität polizeistaatliche Assoziationen weckt. Aber offenbar war für den US-Präsidentschaftskandidaten Angela Merkels Vergleich des Brandenburger Tors mit der Washingtoner National Mall und dem Moskauer Roten Platz ausschlaggebend. Schließlich, so die Kanzlerin, käme »kein deutscher Spitzenkandidat« auf die Idee, die letzteren beiden Orte für Kundgebungen zu nutzen. Was mit Bezug auf den Roten Platz allerdings ein Irrtum ist. Wie verlautet, will im nächsten Jahr mindestens ein führender Sozialdemokrat dort auftreten und seinen Wahlkampf mit dem Schlachtruf einleiten: »Beck in the U.S.S.R.!« ibo