nd-aktuell.de / 06.12.2008 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 9

Bahn stoppt Suche nach Investoren

Berlin (dpa/ND). Die Deutsche Bahn sieht nach einem Bericht der »Süddeutschen Zeitung« kaum noch Chancen für eine Teilprivatisierung im nächsten Jahr. Im Unternehmen halte man auch ohne Börsengang den Einstieg privater Investoren vor 2010 nicht mehr für möglich, schreibt das Blatt unter Berufung auf Konzernkreise. Ein Bahnsprecher sagte dazu: »Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen.« Ursprünglich wollte die bundeseigene Bahn im Oktober 24,9 Prozent ihrer Tochter DB Mobility Logistics an die Börse bringen. Das Vorhaben scheiterte an der Finanzmarktkrise und wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Bahnchef Hartmut Mehdorn und Finanzvorstand Diethelm Sack führten aber weiterhin Gespräche mit potenziellen Investoren.

Die Privatisierungsgegner des Bündnisses »Bahn für Alle« erklärten, mit dem Verzicht auf eine weitere Suche nach Investoren gesteht die Bahn AG ein, dass die Privatisierung »endgültig gescheitert« sei. Jürgen Mumme, Vertreter von Robin Wood, sprach von einem »gewaltigen Erfolg« des Bündnisses. »Mit der Bahnprivatisierung haben wir ein zentrales aber unsinniges Projekt aus dem Koalitionsvertrag gekippt.«