nd-aktuell.de / 15.01.2009 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 1

Staat hilft Deutscher Bank

Übernahme der Postbank wird billiger

Frankfurt am Main (AFP/ND). Die Deutsche Bank hat angesichts von Milliardenverlusten ihren Fahrplan zur Übernahme der Postbank geändert. 2008 wurde voraussichtlich ein Verlust von 3,9 Milliarden Euro gemacht, teilte sie in Frankfurt / Main mit. Deutschlands größte Privatbank will nun die Postbank »kapitalschonender« als bislang vereinbart kaufen, zugleich wird die Post Großaktionär der Bank – und damit indirekt der Bund.

Nach einer Mitteilung der Deutschen Bank habe die Finanzkrise ihr zwischen Oktober und Ende Dezember 2008 voraussichtlich einen Verlust von 4,8 Milliarden Euro nach Steuern beschert. In den Vormonaten wurden demzufolge 900 Millionen Euro Gewinn erzielt. Grund für das starke Minus seien Verluste beim Handel mit Wertpapieren in diesem Zeitraum, erklärte die Bank. Die Marktbedingungen seien »außerordentlich schwierig«. Konzernchef Josef Ackermann äußerte sich »sehr enttäuscht« über die Verluste. Dennoch wolle sein Institut trotz Belastungen durch die Finanzkrise weiterhin keine Staatshilfe in Anspruch nehmen.

Derweil erwägt der Bund einen Einstieg auch beim angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate. Dies bestätigte der finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Otto Bernhardt (CDU). Es gehe um ein Gesamtvolumen in Höhe von zehn Milliarden Euro.