nd-aktuell.de / 21.03.2009 / Politik / Seite 5

Nordost: Für Landesvorsitz zwei Bewerber

Kampfkandidatur auf LINKE-Parteitag im Herbst

Schwerin (ND-Schäfer). Gerd Walther (38), Kreisvorsitzender der Linkspartei in Peene-Uecker-Ryk, will beim Parteitag im September für den Landesvorsitz in Mecklenburg-Vorpommern kandidieren. Das kündigte der frühere Landtagsabgeordnete gestern an.

Damit bekommt Steffen Bockhahn (31), Fraktionschef der Linkspartei in Rostock und Wunschkandidat des scheidenden Vorsitzenden Peter Ritter, einen Gegenbewerber. Für Walther ist es allerdings keine »Gegen-«, sondern eine »Für-Kandidatur«. Die innerparteiliche Demokratie müsse gestärkt, der Landesverband initiativer werden, »anstatt der Landtagsfraktion hinterherzulaufen«. Wal-ther will »das Profil schärfen«, damit nicht »der bundesweite Zuspruch für die neue Linke einen Bogen um das Land macht.«

Bockhahn begrüßt, »dass der Parteitag eine Wahl hat«, will aber »mit einem klaren inhaltlichen Profil« für den Vorsitz kämpfen. »Gesetze werde in Parlamenten gemacht«, unterstrich der Parteivize die Bedeutung professioneller parlamentarischer Arbeit. Beide Kandidaten nennen mit Armut, Bildung und erneuerbarer Energie ähnliche Schwerpunkte. Walther sagte, Fördermittel dürften nur an Firmen gehen, die Mindestlohn zahlten.

Walther ist zwar nicht Mitglied der AG »Antikapitalistische Linke«, aber eher der Parteilinken zuzurechnen. Aufgefallen ist er öfter durch Kritik an der rot-roten Landesregierung. Nach dem für die PDS schlechten Wahlergebnis von 2002 hatte er als solid-Landessprecher angeregt, über den Gang in die Opposition nachzudenken. Von einer Flügel-Kandidatur will er aber nicht sprechen: »Es wird in der Partei ohnehin zu viel in Schubladen gedacht.«