nd-aktuell.de / 25.04.2009 / Politik / Seite 2

Das Leben einüben

In einem Offenen Brief haben katholische Mitglieder der Initiative »Christen Pro Ethik« ihre Gründe dargelegt, warum sie sich für den Erhalt des verpflichtenden Ethikunterrichts einsetzen. Sie sehen es als »vielversprechenden Weg, mit Jugendlichen das Leben in einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft einzuüben«. Dazu sei es wichtig, dass Schüler verschiedenster Religionen und Kulturen miteinander ins Gespräch kommen. »Genau das aber wird erschwert, wenn sie sich zwischen Ethik- und Religionsunterricht entscheiden müssen«, heißt es in dem Schreiben.

Zudem seien Christen nur noch eine Bevölkerungsgruppe unter anderen. In der heutigen Situation bestehe aber die Chance, »unseren Glauben, unsere Vorstellungen von einem menschenwürdigen Zusammenleben ins Gespräch zu bringen«. Als eine Gruppe unter vielen könne sich die Kirche in die Debatte um die Grundlagen der Gesellschaft einmischen. Dazu gebe es viele Möglichkeiten. »Die Zustimmung zu einem Pflichtfach Ethik in der Schule ist für uns eine davon. Wir wollen als Glaubende erkennbar werden und bleiben – nicht, indem wir uns in einen geschlossenen, eigenen Raum zurückziehen, sondern indem wir uns in der Gesellschaft zu erkennen geben.« ND