nd-aktuell.de / 03.06.2009 / Sport / Seite 11

Trophäe nach 18 Jahren

VfL Gummersbach holt mit 26:22-Sieg EHF-Cup

Nachdem zuvor der deutsche Männer-Rekordmeister THW Kiel in der Champions League und die HSG Nordhorn im Cup der Pokalsieger nach Niederlagen in den Finalrückspielen mit leeren Händen dastanden, schlug der dritte deutsche Vertreter zu: Der Traditionsverein VfL Gummersbach beendete eine 18 Jahre lange Durststrecke und feierte mit 14 231 Fans in der Kölner WM-Arena nach dem 26:22 (16:8)-Rückspielsieg im Finale des EHF-Cups gegen den slowenischen Meister RK Gorenje Velenje den lang ersehnten ersten Titel seit der deutschen Meisterschaft 1991 und den ersten Triumph im Europacup seit 26 Jahren. Damit ging zum zweiten Mal der EHF-Cup an den Altmeister, nachdem der Klub 1982 den damals noch als IHF-Pokal bezeichneten Wettbewerb gewonnen hatte.

»Das tut dem Verein gut und kann ein Signal für die Zukunft sein«, sagte Bundestrainer Heiner Brand. »Gummersbach ist ein großer Name, da muss man irgendwann auch solche Erfolge haben«, meinte Trainer Sead Hasanefendic. »Wir haben von diesem Titel geträumt«, ergänzte der überragende Torhüter Goran Stojanovic.

Der Gastgeber, der das Hinspiel auswärts mit 29:28 gewonnen hatte, präsentierte sich von Beginn an als deutlich aktivere Mannschaft, während die Slowenen nervös agierten und bei hektisch abgeschlossenen Angriffen häufig am immer wieder hervorragend reagierenden Stojanovic scheiterten. Die Gummersbacher spielten ihre Angriffe souverän zu Ende, nutzten nach Fehlern des Gegners die sich bietenden Konterchancen und zogen bis zur 20. Minute auf 11:3 davon. Danach drosselten sie ihr extrem hohes Anfangstempo, behielten aber gleichzeitig in der Defensive die Oberhand.

Im zweiten Durchgang versuchten die Gäste mit verstärktem körperlichen Einsatz ins Spiel zu finden. Doch die Gummersbacher zeigten sich davon unbeeindruckt. Frenetisch angefeuert vom begeisterten Publikum hielten sie körperlich dagegen und Velenje bis zum Schlusspfiff weiter auf Distanz. Beste VfL-Werfer waren Vedran Zrnic und Momir Ilic mit jeweils sieben Toren. sid/ND