nd-aktuell.de / 04.08.2009 / Politik / Seite 13

Manila verlängert Landreform

Gisela Dürselen

Philippinische Farmer können aufatmen: Nach einem einjährigen Streit hat der Kongress in Manila die Landreform CARP verlängert. Mit den neuen Reformen werden es Großgrundbesitzern künftig schwerer haben als bisher, sich der Landumverteilung zu entziehen. Mit der Unterzeichnung folgte der Kongress einem Kompromiss, auf den sich Anfang Juni Ober- und Unterhaus in getrennten Sitzungen geeinigt hatten.

Die Landreform CARP begann 1986, zwei Jahre nach dem Ende der Marcos-Diktatur. Mit dem CARP sollte jeder landlose Bauer ein gesetzliches Anrecht auf drei Hektar Land erhalten. Erklärtes Ziel der damaligen Regierung von Corry Aquino war, die feudalen Verhältnisse abzuschaffen, das krasse soziale Ungleichgewicht abzumildern und die Nahrungsmittelsicherheit des Landes sicherzustellen. In einer ersten erfolgreichen Phase wurde vor allem Staatsland verteilt. Danach kam der Prozess ins Stocken, denn nun ging es an die Verteilung der Ländereien der großen Grundbesitzer: Bauern, die einen Antrag auf CARP-Land stellten, wurden von den Schergen ihrer Landlords schikaniert, mit Anzeigen überhäuft oder ermordet. Vor allem Bauernführer wurden verfolgt. Im Juli 2008 lief CARP endgültig aus – mit einer enttäuschenden Bilanz: 20 Jahre Landreform hatten das Elend auf dem Land nicht merklich gemildert, die feudalen Strukturen hatten sich kaum verändert. Am Ende kam die Verteilung fast zum Erliegen.

Mit dem nun aufgelegten CARP-Gesetz mit einem Etat von 150 Milliarden Pesos (rund 2,2 Milliarden Euro) sollen bis 2014 zirka 1,6 Milliarden Hektar Land – vorwiegend Privatland der Großgrundbesitzer – an die Bauern verteilt werden.