Manila verlängert Landreform

  • Gisela Dürselen
  • Lesedauer: 2 Min.

Philippinische Farmer können aufatmen: Nach einem einjährigen Streit hat der Kongress in Manila die Landreform CARP verlängert. Mit den neuen Reformen werden es Großgrundbesitzern künftig schwerer haben als bisher, sich der Landumverteilung zu entziehen. Mit der Unterzeichnung folgte der Kongress einem Kompromiss, auf den sich Anfang Juni Ober- und Unterhaus in getrennten Sitzungen geeinigt hatten.

Die Landreform CARP begann 1986, zwei Jahre nach dem Ende der Marcos-Diktatur. Mit dem CARP sollte jeder landlose Bauer ein gesetzliches Anrecht auf drei Hektar Land erhalten. Erklärtes Ziel der damaligen Regierung von Corry Aquino war, die feudalen Verhältnisse abzuschaffen, das krasse soziale Ungleichgewicht abzumildern und die Nahrungsmittelsicherheit des Landes sicherzustellen. In einer ersten erfolgreichen Phase wurde vor allem Staatsland verteilt. Danach kam der Prozess ins Stocken, denn nun ging es an die Verteilung der Ländereien der großen Grundbesitzer: Bauern, die einen Antrag auf CARP-Land stellten, wurden von den Schergen ihrer Landlords schikaniert, mit Anzeigen überhäuft oder ermordet. Vor allem Bauernführer wurden verfolgt. Im Juli 2008 lief CARP endgültig aus – mit einer enttäuschenden Bilanz: 20 Jahre Landreform hatten das Elend auf dem Land nicht merklich gemildert, die feudalen Strukturen hatten sich kaum verändert. Am Ende kam die Verteilung fast zum Erliegen.

Mit dem nun aufgelegten CARP-Gesetz mit einem Etat von 150 Milliarden Pesos (rund 2,2 Milliarden Euro) sollen bis 2014 zirka 1,6 Milliarden Hektar Land – vorwiegend Privatland der Großgrundbesitzer – an die Bauern verteilt werden.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal