nd-aktuell.de / 23.02.2010 / Politik / Seite 2

Gewerkschaft der Piloten

Wer für die Flieger kämpft

Rund 4000 Piloten der Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings beteiligen sich seit Montagmorgen am Streik. Aufgerufen hat die Pilotenvereinigung Cockpit (VC).

Cockpit ist der Verband der Verkehrsflugzeugführer und Ingenieure in Deutschland. Insgesamt sind in der VC nach eigenen Angaben 8200 Besatzungsmitglieder aus allen deutschen Airlines und Verkehrshubschrauberpiloten organisiert. Ein anderes zentrales Thema der VC neben der Tarifpolitik ist die Flugsicherheit.

Pilotenmüdigkeit nennt die VC einen »Dauerbrenner«. Schon lange fordern die Piloten von der EU eine Verbesserung der Regelungen für Flugdienst- und Ruhezeiten. 13 oder auch 16 Stunden Dienst im Cockpit ohne Pause seien für Piloten in Deutschland Normalität. Diese »Fatigue« genannten Erschöpfungszustände stellen erhebliche Sicherheitsrisiken dar.

Aktuell kämpft die VC um Arbeitsplatzsicherung und die Übernahme der hiesigen Tarifbedingungen für Tochterunternehmen der Lufthansa. Die Piloten fürchten den Abbau von Arbeitsplätzen im Mutterkonzern, weil immer mehr Flüge auf Lufthansatöchter in anderen Ländern verlagert werden. Dafür würden sie bei den Gehältern eine Nullrunde in Kauf nehmen.

Die Pilotenvereinigung Cockpit wurde 1969 von einer Gruppe Piloten um den Flugkapitän Hans-Dieter Gades gegründet. Bis zum Jahr 2000 bestand die Tarifgemeinschaft mit der Deutschen Angestelltengewerkschaft (DAG), die auch die Tarife für die in der VC organisierten Piloten verhandelte. Die VC wurde, nachdem die DAG in ver.di aufgegangen war, selbstständig und ist seit 2000 auch gewerkschaftlich tätig, verhandelt die Tarife also selbst. Jörg Meyer