nd-aktuell.de / 21.04.2010 / Kommentare / Seite 19

Mittelnämlich

Oliver Händler

Die US-Amerikaner haben eine Vorliebe für Mittelnamen. Seit 1909 hatte jeder Präsident einen. Der Clou daran ist, dass die Zweitnamen meist nur per Initial genannt werden. John F. Kennedy oder George W. Bush sind wohl die bekanntesten Beispiele. Die Kommentatoren beim Boston-Marathon bekamen durch diese Verkürzungsmasche nun ein Problem, dachten sie doch, der Sieger des Männerrennens Robert K. Cheruiyot sei derselbe, der bereits viermal an der Ostküste der USA gewonnen hatte. War er aber nicht.

Robert Kiprono Cheruiyot ist nicht mal verwandt mit seinem kenianischen Landsmann Robert Kipkoech Cheruiyot, der gar nicht mitgelaufen war. Zehn Jahre jünger ist er und vielleicht in Zukunft sogar erfolgreicher, denn ganz nebenbei hat R. Kiprono C. einen inoffiziellen Weltrekord aufgestellt. In 2:05:52 Stunden war der 21-Jährige so schnell wie weltweit kein anderer Läufer unter Verzicht auf Tempomacher. R. Kipkoech C. hatte ihm den Tipp gegeben, sich lange im Feld zu verstecken. Da braucht man keine Hasen.

Den US-Kollegen ist mittlerweile auch etwas für das nämliche Problem eingefallen. Den neuen Sieger nennen sie ab jetzt: »Robert, der Jüngere«.