nd-aktuell.de / 04.08.2010 / Politik / Seite 4

Erfahrungen bei Unglücken austauschen

Bundesamt sieht Erfolge im Krisenmanagement

Bonn (AFP/ND). Nach dem Unglück bei der Loveparade mit 21 Toten hat der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Christoph Unger, einen engeren Informationsaustausch zwischen Organisatoren und örtlichen Verwaltungen bei Großveranstaltungen empfohlen. »Die Schnittstelle zwischen Veranstalter und Behörden muss verbessert werden«, sagte Unger in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. Großveranstaltungen in Deutschland seien generell aber ungefährlich. »Es ist unsere Einschätzung, dass die Menschen sich dort sicher fühlen können.«

Für das Krisenmanagement nach Unglücksfällen sei es zudem generell sinnvoll, die Einsatzstäbe in verschiedenen Städten weiter voneinander lernen zu lassen, sagte Unger. Das Bundesamt habe zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006 begonnen, den Erfahrungsaustausch zwischen Verantwortlichen der örtlichen Verwaltungen und Rettungsdienste zu organisieren, Notfallübungen abzuhalten und Know-how zur besseren Unglücksbewältigung bereitzustellen. So gebe es etwa Berufsfeuerwehren und Polizeiführungen, die sehr viel Erfahrung mit großen Veranstaltungen hätten.

Insgesamt habe es in Deutschland in den vergangenen Jahren bei der akuten Katastrophen- und Unfallbewältigung viele Verbesserungen gegeben, sagte Unger. Dies gelte etwa für die psychosoziale Betreuung von Opfern und Helfern, wie sie auch in Duisburg praktiziert wurde. Auch insgesamt sei der Hilfseinsatz nach dem Loveparade-Unglück reibungslos abgelaufen.