Er war kein Hauptheld. Er besetzte das sogenannte Nebenfach. Zwar hatte er Rollen am Berliner Ensemble, in den frühen fünfziger Jahren, aber das Theater wurde nicht seine Heimat. Es war der DEFA-Film. Mit einem Augenzwinkern könnte man sagen, ohne ihm zu nahe zu treten: Hervorragend war vor allem – seine Nase. Aber dann kam doch das gesamte Gesicht, die einnehmende Kontur, der einprägsame ganze Kerl: Horst Kube (Foto: Archiv, aus »Vergesst mir meine Traudel nicht«).
Er fand Arbeit gleichsam auf der gesamten Palette: vom Vertrauensseligen bis zum Undurchsichtigen, vom redlichen Arbeiter bis zum fiesen Zuschläger. Unvergesslich sein bösartiger Fischer im Kriminalfilm »Der Moorhund«. Kube verfügte über eine maulige oder ferdende Geradlinigkeit, die sich (etwa in den Indianerfilmen) rasch und wirksam zu dumpf polterndem em Geist wandeln konnte.
Heute wäre Horst Kube, der 1976 starb, neunzig Jahre alt geworden. hds
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/179893.die-nase.html