Die Nase

Blättchen für Kube

  • Lesedauer: 1 Min.

Er war kein Hauptheld. Er besetzte das sogenannte Nebenfach. Zwar hatte er Rollen am Berliner Ensemble, in den frühen fünfziger Jahren, aber das Theater wurde nicht seine Heimat. Es war der DEFA-Film. Mit einem Augenzwinkern könnte man sagen, ohne ihm zu nahe zu treten: Hervorragend war vor allem – seine Nase. Aber dann kam doch das gesamte Gesicht, die einnehmende Kontur, der einprägsame ganze Kerl: Horst Kube (Foto: Archiv, aus »Vergesst mir meine Traudel nicht«).

Er fand Arbeit gleichsam auf der gesamten Palette: vom Vertrauensseligen bis zum Undurchsichtigen, vom redlichen Arbeiter bis zum fiesen Zuschläger. Unvergesslich sein bösartiger Fischer im Kriminalfilm »Der Moorhund«. Kube verfügte über eine maulige oder ferdende Geradlinigkeit, die sich (etwa in den Indianerfilmen) rasch und wirksam zu dumpf polterndem em Geist wandeln konnte.

Heute wäre Horst Kube, der 1976 starb, neunzig Jahre alt geworden. hds

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal