nd-aktuell.de / 16.10.2010 / Brandenburg / Seite 13

Keine Provokation in der U-Bahn

(ND). Die Organisatoren der heutigen Sozialdemo fühlen sich von der BVG ausgebremst. Denn sie durften nicht im U-Bahn-Fernsehen, dem »Berliner Fenster«, werben. »Das haben wir jedes Jahr gemacht, aber diesmal ist das unerwünscht«, so Sprecher Fred Schirrmacher. Die Absage der Berliner Fenster GmbH lautete schlicht: »In diesem Jahr dürfen wir nicht ›gegen die Regierung‹ setzen!« Denn »Herbstdemonstration gegen die Regierung« lautete die Schlagzeile über dem Spot, der die Fahrgäste mobilisieren sollte.

Schirrmacher sieht das Recht auf freie Meinungsäußerung eingeschränkt und vermutet ein Veto der BVG, doch dort weist eine Sprecherin dies empört zurück. Das Berliner Fenster sei ein eigenständiges privates Unternehmen, man habe auch keinen Einfluss genommen, könne aber die Entscheidung verstehen. Bei der Fenster-Firma verwahrt man sich gegen den Vorwurf der Zensur, man habe lediglich den provozierenden Passus abgelehnt, alles andere wäre gesendet worden. Da ND nichts Pauschales fremd ist, hier der Demo-Slogan komplett: Demonstration gegen die Regierung! Weg mit Hartz IV – das Volk sind wir!