nd-aktuell.de / 01.12.2010 / Brandenburg / Seite 12

Gegen den Bundestrend

Anstieg der Arbeitslosenzahl auf 132 370 / Rückgang bei jungen Menschen

Berlin/Potsdam (dpa/ND). Die Zahl der Arbeitslosen in Brandenburg ist gegen den Bundestrend gestiegen. In der Mark waren im November 132 370 Menschen erwerbslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 9,9 Prozent, während sie bundesweit leicht zurückging. Dennoch weist Brandenburg den zweitbesten Wert der ostdeutschen Länder nach Thüringen mit 8,4 Prozent auf.

Deutschlandweit ist die Arbeitslosenzahl gefallen. In Brandenburg gab es im November hingegen 1087 mehr Erwerbslose als im Oktober. Der Arbeitsmarkt in Brandenburg war im November bereits geprägt von saisonalen Einflüssen. So wurden wegen schlechter Witterungsverhältnisse bei einigen Kulturen die Ernten teilweise vorgezogen oder fielen kürzer aus«, sagte die Chefin der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, Margit Haupt-Koopmann.

Zurück ging die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen in Brandenburg. Im November sank die Zahl der erwerbslosen 15- bis 25- Jährigen um 675 auf 12 694. Die Zahl älterer Arbeitsloser (50 bis 65 Jahre) stieg um 796 auf 46 733.

Positiv fällt der Vergleich zu den Zahlen von vor einem Jahr aus. Die Arbeitslosigkeit in Brandenburg sank binnen dieser Frist um 1,1 Prozent, damit hatten 14 177 mehr Männer und Frauen eine Arbeit als im November 2009. Die Zahl der offenen Stellen lag bei 7911, das war ein Zuwachs von 1230.

Rot-Rot setze weiterhin auf öffentlich geförderte Beschäftigung, erklärte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der LINKEN, Andreas Bernig. Aktive Politik gegen Arbeitslosigkeit bleibe unverzichtbar vor allem für diejenigen, die auch bei einer relativ guten Arbeitsmarktsituation schlechte Beschäftigungschancen hätten. Am Programm »Arbeit für Brandenburg« werde seitens der rot-roten Koalition auch deshalb festgehalten, weil eine Alternative zu Ein-Euro-Jobs gebraucht werde.