nd-aktuell.de / 27.12.2010 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 10

Das Naturjahr 2010

Januar:
Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet in Berlin offiziell das internationale UN-Jahr der Biologischen Vielfalt.In Sotschi werden in Vorbereitung der Olympischen Winterspiele 2014 rund 14 000 Hektar Wald abgeholzt.

Februar:
In Italien fließen Tausende Kubikmeter Altöl in den Lambro, einen Zufluss des Pos.

März:
Die 15. Washingtoner Artenschutzkonferenz in Katar endet ohne Handelsverbot für bedrohte Arten wie Roter Thunfisch, Rote Koralle, Heringshai und Blauflossenthunfisch.

April:
Die Havarie des chinesischen Kohlefrachters Sheng Neng 1 bedroht das Great Barrier Reef vor Australien mit einer Ölpest.
Auf Borneo werden 123 bislang unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt.

Mai:
Nach der Explosion der Bohrplattform Deep Water Horizon im Golf von Mexiko sprudeln wochenlang Millionen Liter Rohöl vor der Küste des US-Staates Louisiana ins Meer.
Wissenschaftlicher Rat zur Erforschung der Meere (ICES) meldet Vergrößerung des östlichen Bestands des Ostsee-Dorsches als Folge verkleinerter Fangflotte und Eindämmung illegaler Fischerei.

Juni:
Nach Scheitern eines Kompromisses der Internationalen Walfangkommission in Agadir werden Finn- und Seiwal weiter von Japan gejagt.

Juli:
Die UN verankern das Recht auf sauberes Wasser. Daran mangelt es bereits über einer Milliarde Menschen, Tendenz steigend.

August:
Mehr als 7000 Waldbrände lodern in Russland infolge einer Hitzewelle und mangelhaftem Waldmanagement.

September:
WWF-Forscherteam stößt in der Demokratischen Republik Kongo auf einige hundert Schimpansen, die einen Teil des Jahres fast komplett auf Bäumen verbringen.

Oktober:
Die Konferenz zum Erhalt der biologischen Vielfalt (CBD) in Nagoya räumt wichtige Blockaden für den Schutz der Natur aus dem Weg.
Bundestag beschließt Laufzeitverlängerung für deutsche Kernkraftwerke.

November:
Der EU-Rat nimmt in Brüssel das EU-Holzhandelsgesetz an. Damit ist die Einfuhr illegaler Holzprodukte nach Europa ab 2013 verboten.

Dezember:
Unerwartet gut enden in Cancún die Klimaverhandlungen. Dies bedeutet für die EU, schnellstmöglich die CO2-Reduktionsziele bis 2020 von 20 auf 30 Prozent zu erhöhen. WWF/ND