nd-aktuell.de / 11.02.2011 / Kultur / Seite 13

Zweig im Netz

Seltene Dokumente

Der Abschiedsbrief des Schriftstellers Stefan Zweig vor seinem Freitod ist eines von tausenden Dokumenten der deutsch-jüdischen Geschichte, die Israel in Kürze ins Netz stellen will. Die israelische Zeitung »Jediot Achronot« berichtete am Donnerstag über das deutsch-israelische Gemeinschaftsprojekt, das umgerechnet etwa zwei Millionen Euro kosten soll. Die Dokumente stammen aus seltenen Sammlungen, die bislang in den Kellern der israelischen Nationalbibliothek in Jerusalem lagerten.

Etwa 500 Kisten mit Werken jüdischer Intellektueller, die im vergangenen Jahrhundert aus Deutschland nach Israel kamen, sollen für das Projekt geöffnet werden. Es handele sich unter anderem um Handschriften der Philosophen Martin Buber, Walter Benjamin und Gershom Scholem, schrieb das Blatt. Von dem aus Wien stammenden Religionsphilosophen Buber solle etwa das Originalmanuskript seines bekannten Werkes »Ich und Du« mit handschriftlichen Bemerkungen ins Netz gestellt werden. Auch Briefe des deutschen Schriftstellers Thomas Mann an einen nach Israel eingewanderten jüdischen Intellektuellen sollen bald online lesbar sein.

Zudem werden 250 seltene hebräische Handschriften aus dem Mittelalter, die jüdischen Gemeinden in verschiedenen deutschen Städten gehörten, ins Netz gestellt.

dpa