Die Leipziger Buchmesse 2011 ist Geschichte. Es war wieder eine schöne und für uns erfolgreiche Messe. Kollegen treffen, mit Lesern ins Gespräch kommen, »Leipzig liest»-Veranstaltungen in der ganzen Stadt besuchen – und das alles in einer angenehmen, unaufgeregten Atmosphäre.
Gerade wir als kleiner Verlag würden gern diese Gelegenheit nutzen, nicht nur unsere Bücher vorzustellen, sondern auch das eine oder andere Buch direkt am Messestand zu verkaufen. Doch: Fehlanzeige! Verkauf nur am letzten Messenachmittag, wenn ohnehin nicht mehr so viel Besucherandrang herrscht. Ansonsten gilt das Monopol der Messebuchhandlung, die seit diesem Jahr zudem noch eine »Servicegebühr« von 5 Euro pro Quadratmeter Ausstellerfläche verlangt, damit die Bücher überhaupt vorrätig sind. Außerdem haben die Verlage der Buchhandlung Rabatte einzuräumen, die an der oberen Grenze des Üblichen sind.
Große Verlage, die auch in der Messebuchhandlung mit ihren Büchern sehr gut präsent sind, mögen die Rabatte und die »Standgebühr« verkraften können. Kleinere werden sich jedoch sehr genau überlegen, ob sich bei den Kosten eine Präsenz in der Messebuchhandlung überhaupt noch lohnt.
André Förster, Verleger
Verlag für Berlin-Brandenburg
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/193679.leipzig-ueber-gebuehr.html