nd-aktuell.de / 22.09.2011 / Kommentare / Seite 11

Lifestyle

Klaus Joachim Herrmann über ein Jugendmesse-Exponat

Wenn Mitarbeiter der Bundeswehr einen Kampfjet zusammensetzen, kann das viele Gründe haben. Vielleicht ist das Kriegsgerät defekt. Möglicherweise wurde es in der Luftschlacht beschossen oder vom Feind sabotiert. Es kann auch für den nächsten Waffengang bereit gemacht oder erst einmal als effektives Mordwerkzeug gezeigt werden – zur friedlichen Einschüchterung mit aller Gewalt im Namen des Friedens. Das alles erschiene als ein artgerechter Umgang.

Auf den ersten Blick höchst ungewöhnlich wirken hingegen in diesem speziellen Falle Ort und mehr noch Anlass des Geschehens. Das sind das Messegelände und die Freitag öffnende Jugendmesse YOU.

Nimmt man jedoch deren Motto ernst, dann ordnet sich die Präsentation des Kampfjets harmonisch ein. Ist doch manchen Menschen Turbinengeheul Musik in den Ohren, Fliegen ein Sport und ganz unzweifelhaft dient ein Messebesuch allemal der Bildung. Und Lifestyl heißt Lebensstil. Zum Leben gehört aber bekanntlich auch das Sterben. Wo sonst als auf einer Jugendmesse sollten also Kampfjets präsentiert werden?