- Kommentare
- Meine Sicht
Lifestyle
Klaus Joachim Herrmann über ein Jugendmesse-Exponat
Wenn Mitarbeiter der Bundeswehr einen Kampfjet zusammensetzen, kann das viele Gründe haben. Vielleicht ist das Kriegsgerät defekt. Möglicherweise wurde es in der Luftschlacht beschossen oder vom Feind sabotiert. Es kann auch für den nächsten Waffengang bereit gemacht oder erst einmal als effektives Mordwerkzeug gezeigt werden – zur friedlichen Einschüchterung mit aller Gewalt im Namen des Friedens. Das alles erschiene als ein artgerechter Umgang.
Auf den ersten Blick höchst ungewöhnlich wirken hingegen in diesem speziellen Falle Ort und mehr noch Anlass des Geschehens. Das sind das Messegelände und die Freitag öffnende Jugendmesse YOU.
Nimmt man jedoch deren Motto ernst, dann ordnet sich die Präsentation des Kampfjets harmonisch ein. Ist doch manchen Menschen Turbinengeheul Musik in den Ohren, Fliegen ein Sport und ganz unzweifelhaft dient ein Messebesuch allemal der Bildung. Und Lifestyl heißt Lebensstil. Zum Leben gehört aber bekanntlich auch das Sterben. Wo sonst als auf einer Jugendmesse sollten also Kampfjets präsentiert werden?
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.