nd-aktuell.de / 28.09.2011 / Sport / Seite 19

Aufbaugegner zur richtigen Zeit

Bayer Leverkusen will in der Champions League gegen Genk seinen Abwärtstrend stoppen

Ralph Durry, SID

Das erste Heimspiel in der Champions League seit sechseinhalb Jahren wird für Bayer Leverkusen und Trainer Robin Dutt bereits zur Nagelprobe in der noch jungen Saison: Nach drei Pflichtspielniederlagen in Folge bei 1:9 Toren ist der Klub heute gegen den belgischen Meister KRC Genk zum Siegen verdammt. Der Auftritt in der Königsklasse wird auch Aufschluss darüber geben, ob Dutt nach den jüngsten Nackenschlägen das Steuer bei den Leverkusenern wieder herumreißen kann.

»Nein, das ist kein Schicksalsspiel für mich«, sagte der in der Kritik stehende Trainer trotzig, »natürlich ist es ein ganz wichtiges Spiel – ein Gegner, den wir hinter uns lassen müssen.« Die schwache Vorstellung des Teams in München und Dutts schwacher Versuch, die schlechte Leistung schönzureden, haben den Trainer in die Enge getrieben.

Beim deutschen Vizemeister ist Ernüchterung eingekehrt. Statt in der Bundesliga an der Spitze mitzumischen, dümpelt die Mannschaft im Tabellenmittelfeld. »Wenn man so wie in den letzten beiden Partien spielt, kann man nicht gewinnen. Wir müssen anders auftreten. Gegen Genk ist das ein kleines Endspiel«, sagte Verteidiger Michal Kadlec, der nach seiner Rotsperre in der Bundesliga gegen Genk zurückkehren darf. Dies gilt auch für Nationalspieler André Schürrle.

Dutt hat somit wieder mehr Alternativen zur Auswahl, zumal Michael Ballack nach überstandenem Infekt das normale Trainingsprogramm absolviert hat. Ob der 35-Jährige allerdings in der Anfangsformation stehen wird, ist fraglich.

Vielmehr könnte Dutt damit liebäugeln, die beiden Sturmspitzen Stefan Kießling und Eren Derdiyok von Beginn an aufzubieten und damit sein System umzubauen. Der Schweizer Derdiyok hatte sich am 23. Juli beim 4:1-Testspielsieg gegen Genk mit einem Dreierpack für das heutige Duell empfohlen.

Zum Auftakt der diesjährigen Gruppenphase gab es für Bayer ein 0:2 beim FC Chelsea zu verkraften. Und auch in der Bundesliga lief es zuletzt gegen Köln (1:4) und die Bayern (0:3) schlecht. »Wir haben etwas gutzumachen. Wir müssen wieder unsere Form kriegen, uns Selbstvertrauen holen und ein Erfolgserlebnis gegen Genk feiern«, sagte Abwehrspieler Ömer Toprak.