nd-aktuell.de / 25.11.2011 / Kultur / Seite 15

Kibbuz und Bauhaus

Dessau zeigt

Die Stiftung Bauhaus Dessau widmet sich in einer Ausstellung dem Einfluss des Bauhauses auf die Kibbuz-Bewegung in Palästina. Unter anderem soll anhand von Fotos, Entwürfen und persönlichen Dokumenten gezeigt werden, wie ehemalige Bauhaus-Mitglieder auf die Kibbuz-Architektur in Israel einwirkten. Die Kibbuzim sind vor 100 Jahren in Palästina gegründete Siedlungsformen. Wie auch das Bauhaus befassten sich deren Bewohner mit einer neuen Art des Zusammenlebens.

Junge Bauhäusler brachten auf Reisen die Formsprache des Bauhauses nach Palästina. Beeindruckt von diesen Ideen gingen daraufhin angehende Architekten wie Shmuel Mestechkin und Arieh Sharon nach Dessau in die Lehre - später entwarfen sie in Israel Kibbuzim nach Bauhaus-Vorbild »Beispielsweise zeigen wir von dem Architekten Munio Weinraub den Entwurf eines Speisesaals, der bei den Kibbuz das Zentrum des gemeinschaftlichen Lebens war«, erklärte Ingolf Kern, Sprecher der Bauhaus-Stiftung. Auch Walter Gropius habe mit der so genannten Festebene eine solche zentrale Plattform geschaffen. Die Ausstellung unter dem Motto »Kibbuz und Bauhaus - Pioniere des Kollektivs« ist bis 9. April 2012 zu sehen. dpa