nd-aktuell.de / 23.01.2012 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 9

Griechenland: Lösung in Sicht

Athen (Agenturen/nd). Die Verhandlungen über einen griechischen Schuldenschnitt bleiben trotz enormem Zeitdruck eine Hängepartie. Nach erneuten Gesprächen zwischen Regierung und internationalem Bankenverband IIF wächst in Athen zwar der Optimismus. »Elemente eines noch nie dagewesenen freiwilligen Schuldenschnitts werden in die Tat umgesetzt«, erklärte ein IIF-Sprecher am Samstag in Athen. Es müsse jetzt entschlossen gehandelt werden.

Der geplante Schuldenschnitt wird nach Ansicht eines Vertreters der US-Großbank Goldman Sachs die Euro-Zone stabilisieren. Der Abschluss der Verhandlungen über einen teilweisen Erlass der Staatsschulden durch private Gläubiger und das zweite EU-Rettungspaket würden die »systemische Gefahr für die Eurozone« beseitigen, sagte Francesco Garzarelli der griechischen Zeitung »To Vima«. Der Erlass von 50 Prozent der Forderungen der Banken, Fonds und Versicherungen an das Land, entspricht rund 100 Milliarden Euro. Er ist die Voraussetzung für das im Herbst im Grundsatz beschlossene zweite Griechenland-Hilfsprogramm von Internationalem Währungsfonds und der EU.