nd-aktuell.de / 31.05.2012 / Brandenburg / Seite 14

Geld für Moore flüssig machen

Berlin (epd). Zur Bekämpfung des Klimawandels will nach Mecklenburg-Vorpommern nun auch Brandenburg »MoorFutures« verkaufen. Eine Vereinbarung dazu wurde gestern in Berlin von Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (LINKE) und Schwerins Umweltminister Till Backhaus (SPD) unterzeichnet. Danach kann nun auch Brandenburg die von Mecklenburg-Vorpommern entwickelte Marke »MoorFutures« nutzen und Projekte auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt anbieten.

Moore bestehen aus Torf, der sehr viel Kohlenstoff gebunden hat. Infolge der Entwässerung von Mooren reagiert dieser Kohlenstoff mit Sauerstoff zu Kohlendioxid, einem der wichtigsten Treibhausgase. Mit der Wiedervernässung werde der Abbau des Torfes zu Kohlendioxid gestoppt, heißt es.

Mit Investitionen sollen Unternehmen und Privatpersonen ihre Kohlendioxidbilanz verbessern. Ein »MoorFuture« entspricht dabei der Einsparung einer Tonne des Klimagiftes durch die Wiederherstellung von Mooren. Der Startschuss für das erste »MoorFuture«-Projekt in Mecklenburg-Vorpommern soll im Juli im Polder Kieve an der Müritz fallen. Brandenburg will kurz danach ein eigenes Pilotprojekt im Landkreis Oberhavel starten.

In Mecklenburg-Vorpommern sind in den vergangenen Jahren bereits mehr als 29 000 Hektar Moor renaturiert worden, wie Backhaus erklärte. Damit werden jährlich bis zu 35 Tonnen Kohlendioxid pro Hektar gebunden. In Brandenburg wurden bislang rund 3000 Hektar Moor wiedervernässt. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es rund 300 000 Hektar Moor, die großenteils landwirtschaftlich genutzt werden und durch Entwässerung geschädigt sind, in Brandenburg etwa 210 000 Hektar.