nd-aktuell.de / 11.03.1992 / Sport / Seite 12

Erstmals Supercup in Neubrandenburg

Neubrandenburg (ADN). Die fast letzte Chance, sich noch für die deutschen Handball-Olympiateams der Männer und Frauen zu empfehlen, gibt es für eine Reihe von Spielerinnen und Spielern in dieser Woche. Während das Männer-Team von Bundestrainer Horst Bredemeier vier Länderspiele gegen Österreich (Mittwoch in Innsbruck, Freitag in Sonthofen) und die Schweiz (Sonnabend in Singen, Sonntag in Basel) bestreitet, sind die von Heinz Strauch betreuten Frauen von Mittwoch bis Sonntag in Neubrandenburg und anderen Orten (Rostock, Wismar, Neustrelitz, Strasburg) Gastgeber beim erstmals ausgetragenen Supercup. Sie treffen dort auf die GUS, als frühere UdSSR der amtierende Weltmeister, den Olympiazweiten von 1988, Norwegen, sowie auf Ungarn, Rumänien und Frankreich.

Bei den Männern könnte es gut vier Monate vor Beginn des olympischen Turniers in Barcelona für

einige Akteure sogar noch Premieren im gesamtdeutschen Team geben. Auf den Positionen im linken und mittleren Rückraum sucht Bredemeier weiter nach Alternativen für die Neu-Hamelner Stephan Hauck und Frank-Michael Wahl. Letzterer kommt nach seiner Schulterverletzung aus der Länderbegegnung gegen die GUS im Dezember in Wismar (29:24) langsam wieder in Form. So dürften der Magdeburger Junioren-Nationalspieler Thomas Michel, der Kieler Wolfgang Schwenke und der Milbertshof ener Jörg Löhr ihren Erstauftritt im neuen Bredemeier-Team erleben.

Etwas anders ist dagegen die Situation bei den Frauen. Nach dem Turniersieg von Cheb Anfang Februar mit Erfolgen gegen die Olympia-Vorrundengegner GUS (30:27) und USA (22:18) will Strauch schon sein endgültiges 16er Aufgebot (dazu drei Ersatzspielerinnen) für Barcelona be-

kanntgeben. Diejenigen aus dem vorläufigen Kader mit 21 Spielerinnen, die in der CSFR nicht dabei waren, sollen diesmal wieder zum Einsatz kommen.

Allerdings wird Strauch seine Entscheidung nicht gleich nach dem am Sonntag beendeten Supercup bekanntgeben. „Das mache ich erst, wenn ich mit allen fünf Spielerinnen, die ausscheiden müssen, persönlich gesprochen habe. Das kann auch noch bis eine Woche nach Neubrandenburg dauern“, so der Rostocker Coach. Gegenüber Cheb sind in Neubrandenburg, wo das Traditionsturnier seine 33. Auflage erlebt, die drei Leipzigerinnen Andrea Stolletz, Kerstin Mühlner und Carola Ciszewski sowie Gabriele Palme (SC Magdeburg) und Sybille Grüner (Leverkusen) wieder dabei, während die Bremerinnen Dagmar Stelberg und Klara Orban, Andrea Bölk (Buxtehude) und Anja Krüger (SC Leipzig) pausieren.