nd-aktuell.de / 12.08.1993 / Ratgeber / Seite 14

Spannung im Job führt zu Eifersucht

Streß am Arbeitsplatz ist ein unangenehmer, länger andauernder Spannungszustand, der durch Angst ausgelöst wird. Dabei spielen Stressoren, wie Zeitdruck, Über- oder Unterforderung, Lärm und andere Umgebungseinflüsse die Hauptrolle. Die Folge von Streß sind gestörtes Wohlbefinden, unmäßiges Eßverhalten, starker Alkoholgenuß oder Bewegungsfaulheit. Auch der Griff zu den täglichen Beruhigungsmitteln, von der Zigarette bis zu Pillen, gehört dazu.

Die abendliche Flucht vors Fernsehen, Desinteresse an

aktiver Freizeitgestaltung verraten den Versuch, den Streß vom Arbeitsplatz abzuarbeiten. Wird die psychische wie physische Belastung nicht beseitigt, führt sie zu Konflikten in der Familie oder mit Arbeitskollegen. Der konstante Ärger ist programmiert, und am Ende bleiben psychosomatische Erkrankungen, vom Bluthochdruck bis zur Schädigung des Herz- Kreislauf-Systems, nicht aus.

Der Streß trifft den Manager ebenso wie den Arbeiter am Fließband. Am stärksten gesundheitsschädigend wirken berufliche Unsicherheit

und die Last der Verantwortung, gefolgt vom Kopfzerbrechen über organisatorische Probleme und Konzentrationsschwierigkeiten unter Zeitdruck. Menschen im Streß neigen zu Angst, Depressivität, Traurigkeit, Schuldgefühlen, Neid und Eifersucht. Psychologen haben ein Anti-Streß-Programm mit folgenden Punkten entwickelt:

-Gewinnen Sie durch planmäßiges Vorgehen Kontrolle über die Stressoren und liefern Sie sich nicht resignierend der Situation aus.

- Suchen Sie Unterstützung und Hilfe bei Kollegen.

-Wehren Sie sich gegen Unterforderung, die zur nervtötenden Monotonie führt. - Verschaffen Sie sich Zugang zu den für Ihre Tätigkeit wichtigen Informationen und warten Sie nicht darauf, bis sie Ihnen auf dem Silbertablett serviert werden. Durchblick schafft Sicherheit.

-Vermeiden Sie nach Möglichkeit zu Hause Streit.

-Nutzen Sie die Möglichkeiten psycho-vegetativer Entspannung, vom autogenen Training bis zum Bio-Feedback, um Ihre Belastbarkeit zu erhöhen und streßimmun zu werden.