nd-aktuell.de / 07.10.1993 / Politik / Seite 6

Zugeständnis an Guerilla

Guatemala-Stadt (AFP/ND). Die Regierung Guatemalas hat am Dienstag einen neuen Friedensplan zur Beendigung des seit mehr als drei Jahrzehnten andauernden bewaffneten Konflikts bekanntgegeben. Vor der UN-Vollversammlung sagte Außenminister Maldonado, die Regierung habe der Guerillabewegung Guatemaltekische Nationalrevolutionäre Einheit (URNG) Verhandlungen unter UNO-Vermittlung vorgeschlagen.

Zuvor hatte Präsident de Leon Carpio einen Nationalen

Friedensplan und eine Erklärung über Menschenrechte angekündigt. Der Plan beruht auf einer 1987 von fünf mittelamerikanischen Präsidenten unterzeichneten Friedensinitiative. Ziel des neuen Plans sei es, einen nationalen Friedensdialog in Gang zu bringen, einen endgültigen Waffenstillstand zu erreichen und die Rebellen in das Zivilleben zu integrieren. Zu diesem Zweck will die Regierung der URNG Zusicherungen in Sachen Menschenrechte und Sozialpolitik machen.