nd-aktuell.de / 07.09.1995 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 8

Flexible Arbeitszeit bei Opel

Rüsselsheim/Bonn (ddpADN). Für die Beschäftigten des Rüsselsheimer Stammwerkes des Autoherstellers Opel gilt ab sofort ein flexibler Arbeitszeitkorridor von 30 bis 38,75 Wochenstunden vereinbart. Opel-Vorstandschef David Herman und Betriebsratsvorsitzender Rudolf Müller unterzeichneten am Mittwoch in Rüsselsheim die Vereinbarung zur Arbeitszeitflexibilisierung. Das Opel-Stammwerk kann im Rahmen der künftigen 35-Stunden-Woche als erste deutsche Autofabrik die Arbeitszeit auf vier oder fünf Tage bei gleichbleibender Lohn- und Gehaltszahlung verteilen und damit das Produktionsvolumen an die Nachfrage angleichen, wie das Unternehmen mitteilte.

Nach der neuen Opel-Regelung wird die Arbeitszeit auf maximal acht Stunden pro Tag begrenzt. Der Samstag ist kein Regelarbeitstag, und neben gleichen monatlichen Lohnund Gehaltszahlungen besteht ein unveränderter Urlaubsanspruch. Die rückwirkend zum 1. September geltende Regelung betrifft insgesamt 11 100 Arbeitnehmer in Rüsselsheim und wird ab sofort beim Produktionsanlauf des neuen Vectra angewendet.

Für die Mitarbeiter werden individuelle Zeitkonten angelegt, Guthaben auf Jahresbasis durch individuelle oder kollektive Freischichten ausgeglichen, und Fehlzeiten durch Einsatz auch in Nachbarbereichen der Produktion kompensiert. Wird der erforderliche Produktionsumfang auch unter Nutzung des Arbeitszeitkorridors nicht erreicht, kann mit dem Betriebsrat Mehrarbeit, vereinbart werden.

Der Sassnitzer Hafen - das maritime Tor der Rügen-Stadt wird einer Schönheitskur unterzogen. Dazu zählt auch die 1444 Meter lange Mole, die im kommenden Jahr einhundert Jahre alt wird. 1043 Meter des jObjektes sind, gegenwärtig bereits rekonstruiert und pünktlich zum Geburtstag 1996 soll das Schutzschild des Hafens völlig instandgesetzt sein.

Aber nicht nur an der Mole wird gearbeitet. Fünf Wirtschaftsbereiche gibt es im Hafen, erläuterte Günther Rohrbeck, Geschäftsführer der Hafenbetriebs- und Entwicklungsgesellschaft. Die Fischerei mit ihren zwei Genossenschaften, die Ausflugsschifffahrt mit insgesamt neun Schiffen, das Gewerbe für den Service an Schiff und Schiffer, der Sportsbootsverkehr und selbstverständlich der Fährbetrieb nach Trelleborg und Bornholm.

Besonders nach Bekanntwerden der Umzugspläne der Deutschen Fährgesellschaft Ostsee (DFO) nach Mukran sind die Sorgen um den Hafen

nicht geringer geworden. Deshalb wird sich nach Angaben von Bürgermeister Dieter Holtz Anfang Oktober auch das Stadtparlament mit dem Problem befassen. „Wir müssen im Hafen alles machen können, was für die wirtschaftliche Zukunft der Stadt erforderlich ist“, so Holtz' Standpunkt., --s

/ Verhandlungsziel der städtischen Hafengesellschaft bleibe eine vernünftige Verwertung der Flächen mit gewerblichen und städtebaulichen Effekten für den Ort. Aus der 175-Millionen DM-Zusage des Landes für den Hafenausbau in Mukran müßten aber auch Mittel für den alten Fährhafenstandort fließen, zumal hier dringende Aufgaben zu lösen seien. Liegeplätze an der Fischhalle müßten erneuert werden und die Hafenstraßen benötigten eine Erfrischungskur. Und auch die Zukunft des Kühlhauses, über das es schon viel Streit gab, sei zu klären. Es gebe aber für diese städteeigene Immobilie Licht am Ende des Tunnels, damit die Fischer das Objekt endlich gewerblich nutzen können.